Verlorene Schriften erzählt die unglaubliche Lebensgeschichte des Kolonisten-Pfarrers und Intellektuellen Johann Georg Klein, der als einer der Strategen des den Süden Brasiliens zur Kaiserzeit 1874 bedrohenden Mucker-Krieges gilt. 

Der Anthropologe João Biehl und der Geschichtsschreiber Miquéias Mügge gehen von einem “geheimnisvollen Buch” aus, das Klein in Deutschland zu schreiben begonnen hatte und in der Kolonie São Leopoldo beendete, um Wechselbeziehungen zwischen Einwanderern und Versklavten zu untersuchen und die tiefgreifenden Ungleichheiten zwischen einfachen Bauern und deutschtümlichen Eliten zu analysieren. Im Verlauf der Verlorenen Schriften zeichnen die Autoren eine neue Geschichte des modernen Brasilien auf, indem sie dessen Mythen vom Kosmopolitismus und der Transzendenz der Ärmsten und ihrer zum Schweigen gebrachten Aufstände abbauen. 

In den Verlorenen Schriften hat das Leserpublikum auch Zugang zum in Übersee verfaßten Buch  Johann Georg Kleins, Vom Katechismus, und außerdem zu verschiedenen Essays, die der Auslöschung seitens der offiziell zugelassenen Geschichte standgehalten haben.

ISBN 978-65-5974-087-1